Eine Citytram für Wien!

Karte Citytram
Quelle: tramway.at

Schon mal überlegt, warum es in Wien zwar eine U4 wie auch eine U6, jedoch keine U5 gibt? Die Antwort ist einfach: Sie wurde zwar geplant, jedoch nie gebaut. Als Alternative zu dieser, Hernals via Zweierlinie mit dem Wienerberg verbindenden Linie wurde, forciert von den Wiener Grünen, bereits vor einigen Jahren ein Alternativvorschlag vorgelegt: die Wiener Citytram.

Hinter diese Idee verbirgt sich ein, im Vergleich zum Bau einer U5, einfaches und kostengünstiges Projekt, das dennoch eine direkte Verbindung zwischen Wiens Nordwesten und der Gegend rund um den Wienerberg herstellen würde. Die neue Strecke würde die aus der Währinger Straße kommenden Straßenbahnlinien 38, 40 und 41 mit den zur Zeit bei der Oper und am Schwarzenbergplatz endenden Linien 62, 65 und 71 verbinden. Realisiert könnte dies mithilfe eines Tunnels werden, der die Station Schottentor via Herrengasse mit der Wiedner Hauptstraße und dem Schwarzenbergplatz verbindet. Nach modernen U-Bahn-Richtlinien ausgeführt, würde dieser Tunnel nicht nur große Teile des Stadtgebiets direkt miteinander verbinden, sondern durch neue Stationen, etwa bei der Albertina oder am Kohlmarkt, auch die Nahversorgung der Wiener City erheblich verbessern. Darüber hinaus ergäben sich auch durch die Miteinbeziehung der, heute ebenfalls bei der Oper endenden, Badner Bahn interessante Möglichkeiten.

Nicht zuletzt sollte man sich auch vor Augen führen, welche indirekten Vorteile sich durch den Verzicht auf eine U5 zugunsten der Citytram ergeben würden. So würde die Errichtung einer U5 mit Sicherheit mit einer Zerstörung der Straßenbahn-Netzdichte im Nordwesten Wiens einhergehen – so wie dies auch schon bei der Errichtung anderer U-Bahnlinien in anderen Teilen der Stadt passiert ist (und auch jetzt bei der Verlängerung der U2 wieder passiert). Damit ginge für noch mehr Menschen der direkte Zugang zu einer Haltestelle verloren. Eine Tatsache, die besonders alte und behinderte Menschen in ihrer Mobilität sehr einschränkt.

[via tramway.at]

In Wien! (4)

Wiener Konsequenz

Zwei pubertierende Jugendliche warten beim Zebrastreifen einer vielbefahrenen Straße im zweiten Wiener Gemeindebezirk.

Einer von Beiden: Ich hasse die Autoabgase!

Er zündet sich eine Zigarette an und überquert mit seinem Freund die Straße.

Vorhang zu.

Osteuropäische Sprachen

Titelblatt
Quelle: Amazon

Im Rahmen der “Enzyklopädie des Europäischen Ostens” hat der, für die hohe Qualität seiner Veröffentlichungen bekannte, Kärntner Wieser-Verlag einen Band auch den Sprachen dieses riesigen Kulturraums gewidmet. Das von Milos Okuka zusammengestellte “Lexikon der Sprachen des Europäischen Ostens” steht auf den Seiten der Alpen-Adria Universität Klagenfurt auch online zur Verfügung.

[Link]

(Metroblogging Leopoldstadt) TV-Tipp: Die Dynamik des Raumes. Ziel2 Wien, Mo 5.2. 23h10 3sat

Städtische Ballungszentren mit ihren Netzwerken an Bildungs Einrichtungen, Finanzgesellschaften und qualifizierten Arbeitskräften wirken laut dem Soziologen Manuel Castells wie ein Gravitätszentrum für Innovation, Wachstum und Arbeitsplätze. Orten, die von diesem Netzwerk abgekoppelt werden, droht aber der Niedergang. Sie werden als Ziel2-Region bezeichnet und von der EU besonders gefördert. Dazu gehören u.a. der 2. und 20. Bezirk in Wien. Egon Humer hat ein Jahr lang diese Bezirke besucht, um die Entwicklungen und vielschichtigen Veränderungsprozesse zu dokumentieren, die durch zahlreiche städtebauliche, kulturelle und ökonomische Maßnahmen in Gang gesetzt werden.

[via BAOBAB Medientipp]

Die Fackel online / ANNOwiki

Titelblatt
Quelle: Die Fackel online

Nachdem sie in diesem Jahr den Status der Gemeinfreiheit erlangt, ist die Kulturzeitschrift, die von dem österreichischen Schriftsteller Karl Kraus von 1899 bis zu seinem Tode 1936 herausgegeben wurde, seit letzter Woche auch online frei zugänglich.

Am 1. April 1899 gründete Karl Kraus die Zeitschrift Die Fackel. In der Vorrede zur Fackel sagte er sich von allen Rücksichten auf parteipolitische oder sonstige Bindungen los. Unter dem Motto „Was wir umbringen“, das er dem reißerischen „Was wir bringen“ der Zeitungen entgegenhielt, sagte er der Welt – vor allem der der Schriftsteller und Journalisten – den Kampf gegen die Phrase an und entwickelte sich zum wohl bedeutendsten Vorkämpfer gegen die Verwahrlosung der deutschen Sprache.

Trotz obligatorischer Registrierung, ist die Umsetzung, die die Österreichische Akademie der Wissenschaften für die Digitalisierung der Fackel gewählt hat, vorbildhaft für ähnliche Projekte. So ist das gesamte Werk (22.500 Seiten) nicht nur als Scan-, sondern auch in einer Plaintext-Version abrufbar, und damit auch durchsuchbar.

So hat etwa die Österreichische Nationalbibliothek im Rahmen des Projekts ANNO (Austrian Newspapers Online) bereits im Jahr 2003 damit begonnen, zahlreiche historische österreichische Zeitungen zu Digitalisieren und sie online zugänglich zu machen. Obwohl schon seit Beginn des Projekts auch eine Text-Version angekündigt ist, stehen die Zeitungen nach wie vor nur in der Scan-Version zur Verfügung. Nachdem dies, mangels Suchfunktion, das Auffinden von bestimmten Inhalten sehr mühsam macht, habe ich bereits im letzten Jahr mit der Idee gespielt, ein kollaboratives Projekt zu starten, das die Umwandlung der Texte in eine reine Textform zum Ziel hat. Zu diesem Zweck hatte ich unter dem Titel ANNOwiki bereits eine eigene Webseite online gestellt. Einen besonderen Reiz hätte dieses Projekt meiner Meinung nach besonders durch die Möglichkeiten, die sich durch das zusätzliche Tagging, bzw. die Kommentierung der Texte ergeben. Falls sich ein paar Interessenten finden, könnte man diese Idee aber durchaus wiederbeleben.

[Die Fackel online]
[ANNOwiki]

Freifahrt für Zivil- und Grundwehrdiener

VC Bundesheer
Quelle: BMI

Na das war ja höchste Zeit! Seit 1. Jänner 2007 sind alle Zivil- und Präsenzdiener für die Zeit ihres Staatsdienstes kostenlos in der 2. Klasse aller österreichischen Züge unterwegs. Dazu muss lediglich eine VORTEILScard Zivildienst (bzw. VORTEILScard Österreichisches Bundesheer) beantragt werden.

Eigentlich schade, dass man dieses Angebot bei den ÖBB offensichtlich nicht als Chance sieht, junge Österreicher längerfristig für das Verkehrsmittel Bahn zu gewinnen. Auf dem VORTEILScard-Portal der ÖBB-Webseite wird dieses neue Angebot mit keinem einzigen Wort erwähnt.

[VORTEILScard Zivildienst]
[VORTEILScard Österreichisches Bundesheer]

Essen in Prag: Kavárna Retro

Kavarna Retro (Außen)
Kavarna Retro (Innen)
Quelle: kavarnaretro.cz

Zufälle gibt’s. Da sitze ich am Samstag im Zug nach Prag, um ein Wochenende fernab von Studium und Arbeit zu verbringen, schlage die Wochenendausgabe meiner Tageszeitung auf und siehe da, ein Reise-Artikel über Prag. Neben einer Beschreibung des Stadtteils Vinohrady und seiner kubistischen Architektur war da auch folgendes zu lesen.

Und im Café Retro in der Francouzská 4 kann man die gelungene neu adaptierte Version einer Bar im Stil der Dreißigerjahre besuchen.

Also nichts wie hin! In unmittelbarer Nähe des Náměstí Míru (Metro!) gelegen und somit auch von Hauptbahnhof und Wenzelsplatz in weniger als 15 Minuten zu Fuß erreichbar, liegt die Kavárna Retro dennoch fernab von den die Stadt durziehenden Touristentrecks. Und die Autorin des Standard-Artikels hat keineswegs zuviel versprochen. Das Innere des Cafés ist äußerst geschmackvoll gestaltet. Ob sich darin wirklich der Stil der Dreißigerjahre wiederspiegelt, kann ich aufgrund meiner unzureichenden architektonischen Kenntnisse nicht wirklich beurteilen. Auch die Beschallung übertrifft die der Touristenlokale um Längen. Sowohl Jazz als auch moderater Pop tönen aus den Lautsprechern. Und auch das Eishokeymatch, das auf einem (lautlosen) Flachbildschrim zu sehen ist, stört die Atmosphäre keineswegs.

Um aber zum wichtigsten Teil zu kommen, sowohl die Getränke- als auch die Speisekarte des Retro spielen alle Stückeln. Neben Bier aus der königlich-böhmischen Brauerei in Krušovice wird auch wunderbarer einheimischer Wein ausgeschenkt. Die Speisekarte bietet weniger die deftige einheimische, als eine moderne mediterran beinflusste Küche. Das marnierte Hühnerfilet auf Pilzrisotto ist um 170 Kronen (~ 6 Euro) sein Geld in jedem Fall wert. Für Risottofreunde wartet die Karte gleich mit einer ganzen Reihe von Variationen des Reisgerichts auf. Nur vom Kaffee sollte Abstand nehmen, wer der Röstung aus dem Hause Illy nichts abgewinnen kann.

Zusätzlich zu all dem befindet sich im Keller des Lokals auch ein, ebenfalls sehr geschmackvoll eingerichteter Club, der zum längeren verweilen einlädt. Alles in allem kann auch ich die Kavárna Retro also wirklich nur sehr weiterempfehlen.

Und noch eine kurze Anmerkung am Rande: Seit dem europaweiten Fahrplanwechsel vom letzten Wochenende steuern nicht nur zusätzliche ICE-Verbindungen die Wiener Bahnhöfe an, sondern erstamls auch die tschechischen Pendolino-Schnellzüge. Mit diesen, unter der Bezeichnung SuperCity geführten Zügen ist die die tschechische Hauptstadt ab Wien erstamls in weniger als vier Stunden zu erreichen. Ein besonderes Schmankerl übrigens, den ÖBB-Zubegleiter Tschechisch sprechen zu hören. ;)

[Kavárna Retro]
[Der Standard: Rundum die Ecken]

Elemente sehen …, 5.12. TU Wien

Ausstellung chemischer Elemente 2006

Gezeigt werden sämtliche natürlichen Elemente des Periodensystems mit Ausnahme einiger radioaktiver Elemente: Aluminium, Antimon, Argon, Arsen, Barium, Beryllium, Blei, Bor, …

Natürlich sind alle Element-Proben zum Anfassen! Besonders interessante Proben von Cäsium, Rubidium, Kalium, Uran, Thorium, aber auch Halogene, Edelgase in Form von Entladungsröhren, sämtliche Lanthaniden in hochreiner kristalliner Form, alle Edelmetalle in spektakulärer Größe und und und …

[Link]

Fotografiert Kai Diekmann!

Unter dem Titel “Leser-Reporter” ruft das deutsche Boulevardblatt “Bild” seine Leser seit einiger Zeit dazu auf, Fotos von potentiell “interessanten” Dingen zu machen und diese der “Bild”-Redaktion zur Verfügung zu stellen. Das Hauptziel der Hobbypaparazzis sind Prominente in ihrem Privatleben. Geködert werden die “Leser-Reporter” mit Prämien in einer Höhe von bis zu 5000 Euro.

Um nun den verantwortlichen Chefredakteur auf die rechtliche und ethische Problematik dieser Aktion hinzuweisen, hat sich der Bildblog einen interessanten Versuch einfallen lassen:

Deshalb unser Aufruf: Werdet BILD-Chef-Reporter, fotografiert Kai Diekmann – egal, ob am Nebentisch oder auf der anderen Straßenseite. Sagt’s Euren Freunden und Bekannten weiter (insbesondere denen, die auch Freunde und Bekannte von Kai Diekmann sind oder Freunde und Bekannte von Kai Diekmann kennen), schickt die Schnappschüsse an 4141@BILDblog.de21* – und denkt bitte immer daran: Die Arbeit von Rettungsdiensten oder Polizei darf nicht behindert werden.

[Link] (Danke Gerold!)