![]() Quelle: Die Fackel online |
Nachdem sie in diesem Jahr den Status der Gemeinfreiheit erlangt, ist die Kulturzeitschrift, die von dem österreichischen Schriftsteller Karl Kraus von 1899 bis zu seinem Tode 1936 herausgegeben wurde, seit letzter Woche auch online frei zugänglich.
Am 1. April 1899 gründete Karl Kraus die Zeitschrift Die Fackel. In der Vorrede zur Fackel sagte er sich von allen Rücksichten auf parteipolitische oder sonstige Bindungen los. Unter dem Motto „Was wir umbringen“, das er dem reißerischen „Was wir bringen“ der Zeitungen entgegenhielt, sagte er der Welt – vor allem der der Schriftsteller und Journalisten – den Kampf gegen die Phrase an und entwickelte sich zum wohl bedeutendsten Vorkämpfer gegen die Verwahrlosung der deutschen Sprache.
Trotz obligatorischer Registrierung, ist die Umsetzung, die die Österreichische Akademie der Wissenschaften für die Digitalisierung der Fackel gewählt hat, vorbildhaft für ähnliche Projekte. So ist das gesamte Werk (22.500 Seiten) nicht nur als Scan-, sondern auch in einer Plaintext-Version abrufbar, und damit auch durchsuchbar.
So hat etwa die Österreichische Nationalbibliothek im Rahmen des Projekts ANNO (Austrian Newspapers Online) bereits im Jahr 2003 damit begonnen, zahlreiche historische österreichische Zeitungen zu Digitalisieren und sie online zugänglich zu machen. Obwohl schon seit Beginn des Projekts auch eine Text-Version angekündigt ist, stehen die Zeitungen nach wie vor nur in der Scan-Version zur Verfügung. Nachdem dies, mangels Suchfunktion, das Auffinden von bestimmten Inhalten sehr mühsam macht, habe ich bereits im letzten Jahr mit der Idee gespielt, ein kollaboratives Projekt zu starten, das die Umwandlung der Texte in eine reine Textform zum Ziel hat. Zu diesem Zweck hatte ich unter dem Titel
ANNOwiki bereits eine eigene Webseite online gestellt. Einen besonderen Reiz hätte dieses Projekt meiner Meinung nach besonders durch die Möglichkeiten, die sich durch das zusätzliche Tagging, bzw. die Kommentierung der Texte ergeben. Falls sich ein paar Interessenten finden, könnte man diese Idee aber durchaus wiederbeleben.
