X.Org-Server ausprobieren

Heute hab’ ich endlich mal die Zeit gefunden, mir den X-Server von X.Org anzusehen. Besonders die Features, die im alten XFree86 nicht verfügbar sind (Schatten, echte Transparenz, etc.) haben mich interessiert.

Hier eine kurze Anleitung:

Der Einfachheit halber habe ich mir zu diesem Zweck einfach das Live-Linux SLAX, das standardmäßig den X.Org-Server verwendet, aus dem Netz gezogen, und auf eine Scheibe gebrannt. Ohne extra Startparameter bootet SLAX in eine Konsole. Dort kann man mit dem Befehl “gui” dann X mit einem KDE starten. Ein Unterschied zum “alten” XFree86 4.3 fällt bereits hier auf: Beim Hinwegziehen eines Fensters über ein anderes, baut sich das im Hintergrund liegende Fenster wesentlich schneller wieder auf; sprich, das gezogene Fenster zieht keine Spur hinter sich her, wie dies besonders auf langsameren Rechnern früher oft der Fall war. Soweit sogut! Bis hierher macht der X.org 6.8 auch einen sehr stabilen und schnellen Eindruck.

Jetzt aber zu den wirklich neuen Features, wie etwa Transparenz: Dafür muss zuerst die Composite-Extension eingeschalten werden, indem man folgende drei Zeilen in die xorg.conf einfügt:

Section "Extensions"
Option "Composite" "Enable"
EndSection

Nach einem Neustart des X-Servers kann man nun mit

xcompmgr -cfC

den Composite-Manager starten. Siehe da, auf einmal haben die Fenster einen eleganten Schatten und auch die Menüs “faden”. Mit

transset NUMBER

kann man dann noch einzelne Fenster mit einer Transparenz von 0 (undurchsichtig) bis 100 Prozent (unsichtbar) versehen.

Hier ein Screenshot:

X.Org

Aussehen tut’s gut! Allerdings muss auch dazugesagt werden, dass der Composite-Manager die Performance des X-Servers gefühlsmäßig mehr als halbiert. Außerdem hat der xcompmgr eine gewisse Tendenz zum segfaulten!

Fazit: Der X.Org 6.8 allein ist mit Sicherheit schon stabil genug, um in die Linux-Distros Einzug zu finden. Die neuen Features brauchen aber auf jeden Fall noch etwas Zeit.

Weihnachtsstress

Aufgrund der obligatorischen Weihnachtsfeiern, ist letzte Woche so manches liegen geblieben: So versorgte uns z.B. Der Schockwellenreiter mit einem Link zu einer wunderbar illustrierten Geschichte der Computergraphik: A Critical History of Computer Graphics and Animation.

Le Monde berichtete, dass der ehemalige französische Premierminister Alain Juppé unter al1jup.com nun seinen eigenen Weblog betreibt. [via Dienstraum] Ich werde seine täglichen Ausführungen allerdings aufgrund des fehlenden RSS-Feed nicht verfolgen!

Auf der technischen Seite wurde uns letzte Woche erklärt, wie man BSD-Partitionen unter Windows nutzt und uns gezeigt, wie unbrauchbar Fingerabdrücke als Sicherheitsfeature sind (mpg-Video, 2min, ~30MB).

Zu guter Letzt sorgte it won’t give up it wants me dead / and goddamn this noise inside my head mit folgendem Link für visuelle Genüsse.

Linux from Scratch 6.0

Das Standardwerk für all jene, die sich ihr Linux ganz ohne Zuhilfenahme einer Distribution zusammenbauen wollen ist nun in einer neuen Version erschienen. In der Version 6.0 basiert Linux from Scratch auf dem Kernel 2.6.8.1 und auf dem GCC in der Version 3.4. [via golem.de]