Freie Softwarepolitik in Brasilien …, 8.5. Wien (2) (mp3)

Gestern Abend haben im Wiener Museumsquartier Eva Lichtenberger und Marie Ringler von den Grünen gemeinsam mit Claudio Prado über die innovative Softwarepolitik Brasiliens diskutiert (Der Wiener Lloyd berichtete). Claudio Prado ist der “Free Culture-Beauftragte” des brasilianischen Kulturministeriums. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung findet sich hier (mp3).

Besonders begeistert haben mich seine Ausführungen, als Claudio Prado erzählt hat, mit welchen einfachen Mitteln sie es in Brasilien offensichtlich schaffen, diese “Trap” des 20. Jahrhunderts – wie er es nennt – zu überwinden. So zum Beispiel, als er von den Korbflechtern erzählt, die bisher ihre Körbe für umgerechnet 2 Cent an den nächsten Größhändler “verschenkt” haben. Mit einem vom Staat zur Verfügung gestellten Multimedia-Kit (Rechner & Netz) haben eben diese Leute nun die Möglichkeit ihre Körbe um durchschnittlich 20 Euro per eBay direkt an den Mann zu bringen. Eine Win-Win-Situation für Hersteller und Käufer und eine Möglichkeit Strukturen, die, ohne dabei selbst Neues zu schaffen, an den Werken anderer Leute verdienen, zu umgehen. Wirklich vorbildlich!

[via monochrom]

Freie Softwarepolitik in Brasilien …, 8.5. Wien

Am Montag dem 8. Mai diskutieren Claudio Prado (Vertreter des Kulturministers Brasiliens), Eva Lichtenberger (MEP, Grüne) und Marie Ringler (Landtagsabgeordnete und Technologiesprecherin, Grüne Wien) unter der Leitung von Michel Reimon über die innovative Softwarepolitik Brasiliens.

Gerade in Brasilien hat sich durch den Amtsantritt der Regierung Lula unter dem Kulturminister Giberto Gil freie Software in der öffentlichen Verwaltung zu einem zentralen politischen Anliegen herauskristallisiert. Das Ministerium von Gilberto Gil arbeitet für die “inclusao cultural”. Dabei geht es darum, dass “free software” nicht nur die Macht der Software-Konzerne beschränkt, sondern auch die Möglichkeit schaffen soll, die Armen und Marginalisierten selbstbestimmt an Kultur teilhaben zu lassen, sie zu eigenem lokalen Inhalt anzuregen und damit auch die regionale Kultur und Kreativität zu fördern. Brasilien könnte so zu einem Vorbild für die open source-Bewegung werden.

Los geht’s um 19h30 in der Ovalhalle des Museumsquartiers. Anmeldung bei Frau Jitka Cser Brozak <jitka.brozak@gruene.at>.

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EAST erh, egg, 14. – 17.4. Wien (Fluc & Metalab)

Praterstern
Quelle: ringogoingo@Flickr

Morgen ist’s soweit! Trotz kleinerer organisatorischer Schwierigkeiten beginnt am Freitag der EasterHegg – dieses Jahr in Wien (Programm). Der ursprüngliche Plan, die ganze Veranstaltung im Fluc ablaufen zu lassen musste geändert werden, weil die Wanne (aka “der Bunker”) noch nicht soweit fertig ist (Bilder), um die beiden dort angestezten Tracks (Damen & Herren) in ihr stattfinden zu lassen. Glücklicherweise steht mit dem erst am Dienstag eröffneten Metalab (Bilder) eine wunderbare Ausweichlocation zur Verfügung.

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Sozialversicherungsnummern-Doktor


Quelle: quintessenz

Derweil breitet sich eine ganz und gar nicht auf Krankenschein behandelbare Krankheit in der Bevölkerung aus: die Legasthenie. Ein kleines Tool der quintessenz möchte ganz besonders dort helfen, wo nachlässige Schreibweisen und Zahlendreher durch Zufall korrekte Prüfziffern ergeben könnten.

Die österreichische Sozialversicherungsnummer wird zwar von einer Prüfziffer geschützt, aber schlampige Schrift (1~7, 3~8,5~9, usw…) oder verknotete GehWINDirnUNGEN können durch Zufall wieder korrekte Prüfziffern ergeben. Damit kann, ohne Datenabgleich mit den Sozialversicherungsträgern, der Fehler nicht mehr erkannt werden. Vor diesen hinterhältigen SVNR-Gendefekten möchte der quintessenzielle SVNR-Doktor warnen.

Auch wenn die Sozialversicherungsnummer nicht mehr dem Wohl des Betroffenen gilt, will man natürlich besonders gründlich sein. Unvorstellbar, was passiert, wenn das Datawarehouse der Marketingabteilung keine neuen Geheimnisse verrät, oder wenn der/die Kleine in Zukunft unbeschwert zu einem Vorstellungsgespräch gehen kann, weil die Datenverknüpfung der Schulnoten und Klassenbucheintragungen nicht klappt.

Weitere Anwendungen gesucht! ;)

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Das Gödeljahr 2006

Kurt Gödel

Nachdem ich wahrscheinlich nicht der Einzige bin, der den Namen Mozart bereits Anfang Februar nicht mehr in Kombination mit dem Wort Geburtstag hören kann (die Alternative Sigmund Freud gibt ja auch nicht besonders viel her), hier ein Jubiläum, das in diesem Jahr auch nicht untergehen sollte: Kurt Gödel wäre am 28. April dieses Jahres 100 geworden: Mathematiker, Logiker, Philosoph, ergo Informatiker! ;)

Aber wer weiß: Vielleicht ist sein Geburtstag in den Augen mancher Österreicher ja weniger wert. Immerhin ist er nach dem 2. Weltkrieg nicht zurückgekehrt. Recht hatte er!

Im Zuge dieses Jubiläums gibt’s zahlreiche Veranstaltungen: Vom 27. bis zum 29. April findet in Wien das Symposium “Horizons of Truth – Gödel Centenary 2006” statt. Leider ist der eigentlich recht faire Preis von 200 € (Ermäßigt: 100 €) für einen Studenten wie mich doch recht hoch. Immerhin sind in diesem Preis Ausflüge nach Melk und Brno inkludiert. Eben dort, in Gödels Geburtsstadt Brno, findet vom 22. bis zum 28. April eine von der ortsansässigen Kurt Gödel Gesellschaft organisierte Veranstaltung unter dem Titel “International symposium by occasion of the 100. jubilee of the birth of Kurt Gödel” statt. Studentenfreundlichere Preise vorausgesetzt, werd’ ich vor Ort sein!

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[Kurt Gödel in der Wikipedia]

Ver-Laden!

Auf den Seiten der Deutschen Transportversicherer finden sich einige schöne Beispiele besonders gelungener Transportversuche. Köstlich!

[Link via Fefe]

Die Rettung der Audio-CD?

Mit dem CD-Logo “Ohne Kopierschutz” will der Verband Deutscher Musikschaffender [VDM] ein Zeichen gegen den Wettlauf der großen Musikkonzerne um den “unknackbaren” Kopierschutz für Musik-CDs setzen. “Erste Künstler testen diese Beschriftung gerade und wollen dem Käufer gleich sagen: ‘Diese CD kannst du hören und abspielen wo und wann immer du willst'”, so der VDM-Vorsitzende Klaus Quirini.

[futureZone.orf.at: Logo kennzeichnet CDs ohne Kopierschutz]

Word ist böse …

… und was noch viel schlimmer ist, obwohl total ineffizient, Quasi-Standard. In Word Processors: Stupid and Inefficient beschreibt Allin Cottrell, warum herkömmliche Textverarbeitungsprogramme für die Produktion von Geschriebenem keineswegs besonders gut geeignet sind. Besonders schön ist folgender Vergleich:

It’s a bit like QWERTY. Do you know that story? Why the standard arrangement of keys on typewriter keyboards (and by extension computer keyboards) has QWERTYUIOP along the top line? That was not the original arrangement of typewriter keys. It was designed for a purpose, namely to slow typists down. The problem was that the expertise of the early typists quickly outran the capabilities of the early mechanical typewriters: a fast typist could jam the keys, hitting them faster than they could return after striking the ribbon. QWERTY distributed the keys so they couldn’t go so fast. This is clearly a crazy arrangement for the keys on an electronic keyboard, but it’s too late to change: QWERTY is standard, and all attempts to rationalize the keyboard have failed in the face of that reality.

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